Taiwanesische Bratwurst – 台式香肠

Die verlockende Süße der taiwanesischen Bratwurst: Eine Geschmacksreise

Taiwan, bekannt für seine pulsierende Streetfood-Kultur, beherbergt an fast jeder Straßenecke eine kulinarische Sensation, die manch einen auf den ersten Biss hin verblüffen könnte: die süß-schmeckende twaiwaneische Bratwurst. Diese Köstlichkeit, die man bei Dämmerung in den belebten Gassen der berühmten Nightmarkets entdeckt, scheint erst einmal ein paradoxes kulinarisches Abenteuer zu sein.

Sobald man einen der vielen bunten, mit leuchtenden Lichtern geschmückten Märkte betritt, durchdringt ein verlockender Duft die Luft – ein Hauch von Anis und Zimt, gemischt mit dem rauchigen Aroma von gegrilltem Fleisch. Es ist ein vertrauter Geruch, der zugleich Exotik verspricht, und sofort die Sinne weckt.

Der erste Bissen: Überraschung und Faszination

Der erste Bissen der taiwanesischen Bratwurst ist oft eine Überraschung. Schließlich assoziiert man Bratwürste meist mit einem kräftig-würzigen, herzhaften Geschmack, der von Biergärten und Sommergrills unzertrennlich ist. Aber diese taiwanesische Variante hebt das traditionelle Geschmacksprofil auf eine völlig neue Ebene. Sie ist alles andere als herzhaft; sie ist süß, verführerisch und orientalisch duftend.

Nach dem ersten, vielleicht etwas irritierenden Bissen, gewöhnt man sich schnell an die unerwartete Süße und die aromatische Tiefe. Schon nach dem zweiten Bissen war ich völlig begeistert von diesem außergewöhnlichen kulinarischen Erlebnis. Die Kombination aus süßer Würze und saftigem Fleisch erzeugt eine harmonische Geschmacksexplosion, die mich bis heute fasziniert.

Eine kulinarische Reminiszenz: Die Nachbildung des einzigartigen Aromas zu Hause

Fast zwei Jahre sind seit meinem ersten Aufeinandertreffen mit der süßen taiwanesischen Bratwurst vergangen. Seitdem hat sie einen festen Platz in meinen Gedanken und meinen Geschmackserinnerungen eingenommen. Jetzt ist es an der Zeit, dieses einzigartige Geschmackserlebnis in meiner eigenen Küche zu reproduzieren. Es ist eine Herausforderung, die ich nur allzu gerne annehme, um ein Stück dieses exotischen Landes zu mir nach Hause zu holen.

ZUTATEN

• 1000 g Bauch
• 500 g Schinken
• 18 g Nitritpökelsalz (0,8-0,9%)
• 600 mg Ascorbinsäure[1]
• 100 g Zucker | 120 g
• 40 g Alkohol (95% vol.) | 70 g
• 40 g Chinesischer Kochwein | 70 g
• 1 g Süßholzwurzel (gemahlen) | 3 g
• 1 g Zimt (gemahlen) | 2 g
• 1 g weißer Pfeffer (gemahlen) | jew. 1 g Pfeffer weiß und schwarz
• 1 g Piment (gemahlen) | 2 g
• 1 g MSG (optional)

Die Wurst hat mir schon ganz gut geschmeckt, aber könnte noch etwas stärker gewürzt sein. Die Änderungen für das nächste Mal sind rot markiert.

[1] Ascorbinsäure hemmt die Produktion von krebserregenden Stoffen, welche beim Erhitzen von N-Nitrosaminen entstehen.

ANMERKUNG

Auf Nitritpökelsalz und Ascorbinsäure kann verzichtet werden. Die Wurst muss aber dann für die zwei Tage im Kühlschrank gelagert werden. Die Wurst wird nach dem Braten aber ihre rote Farbe verlieren. Es kann aber rote Lebensmittelfarbe zugesetzt werden (Rote Beete Pulver soll aber nicht hitzestabil sein). Das Aroma wird auch leicht anders sein. 

HYGIENE HAT HÖCHSTE PRIORITÄT!!! Alles schön sauber und kühl halten und dann sollte auch nichts passieren 🙂

ZUBEREITUNG

1. Bauch von Schwarte und Rippen befreien und das Fleisch vom Fett trennen.
2. Den Bauch und Schinken jetzt in kleine Würfel schneiden. Von circa 5 bis 8 mm.
3. Das Nitritpökelsalz mit der Ascorbinsäure vermischen und mit der Fleischmasse vermengen. 
4. Danach die restlichen Gewürze hinzugeben und alles gut durchmischen.
5. Die Masse nun „locker“ in Schweinedarm Kaliber 30/32 abfüllen und zu 15 cm langen Würsten abdrehen.
6. Bei ca. 80% relativer Luftfeuchte und 22-24°C für zwei Tage reifen lassen.